Die numerische Steuerung hat sehr früh Einzug in die PSA-Werkzeugfabrik von Mülhausen gefunden. Auch bei der zentralisierten Programmierung von Werkzeugmaschinen gehörte man zu den Pionieren. „Um die Programmierung von sich wiederholenden Formen zu vereinfachen, haben wir parallel zur Verwendung der damals bereits genutzten CAD-/CAM-Software und unabhängig von dieser eigene Makroanweisungen entwickelt“, erklärt Programmierer Serge Locher. Durch die übliche Weiterentwicklung entstanden jedoch immer neue Versionen der Software, die jeweils neue Integrationen dieser Makros erforderlich machten. Das kostete Zeit und Geld.
Auf der Suche nach einer Lösung trafen Laurent Sifferlen, Verantwortlicher in der PSA-Prozessgruppe (Werkzeuge, CAD/CAM, Qualität) und Serge Locher auf Jorge de Carvalho, der Anwendungsingenieur und Entwickler bei OPEN MIND ist. Die Funktionalitäten der CAM-Software hyperMILL®, ihre einfache Handhabung, ihre Fähigkeit zur Verwaltung komplexer Vorgänge sowie die Möglichkeit zur einfachen Einbindung benutzerdefinierter Makroanweisungen – und deren Beibehaltung in späteren Versionen – überzeugten schnell. Ein erster Programmierversuch des Bearbeitungszentrums DMG DMU80 mit hyperMILL® sollte Gewissheit bringen und den Kern einer Gießform mit ‚Spitzen‘ schaffen.
„Wir waren vom Ergebnis und der Geschwindigkeit in der Bearbeitung angenehm überrascht.“
Serge Locher, Programierer
„Wir waren vom Ergebnis und der Geschwindigkeit in der Bearbeitung angenehm überrascht,“ erläutert Serge Locher. Und gemeinsam mit Jorge de Carvalho fand man den Ansatz für die vollständige Programmierung mit hyperMILL®. „Wir konnten die Übernahme von CAD-Modellen aus CATIA automatisieren und stellten dabei fest, dass wir so alle Fehlerquellen bei der Automatisierung von Bohrvorgängen beseitigen konnten“, erklärt Serge Locher im Rückblick. Zusätzlich erzielte PSA einen Gewinn an Sicherheit, Zeit und Zuverlässigkeit in der Programmierung, weil bisher notwendige manuelle Eingaben wegfielen.
Beeindruckt zeigen sich die Programmierer der PSA-Werkzeugfabrik auch davon, wie leicht die Postprozessoren für jede Maschine realisiert werden konnten. Da Postprozessoren programmierte Anweisungen in die richtige Sprache für jede Maschine entsprechend ihrer Kinematik übersetzen, stellen sie eine unerlässliche Schnittstelle zwischen Software und CNC dar. „Mit OPEN MIND wissen wir, dass das, was wir programmieren und simulieren, in der Fertigung auch wirklich umgesetzt wird“, betont Serge Locher.