BKB Precision setzt seit 20 Jahren auf hyperMILL
BKB Precision | Eindhoven, Niederlande
BKB Precision aus Son, Niederlande, traf vor rund 20 Jahren eine richtungsweisende Entscheidung, um seine Prozesse dauerhaft zu optimieren: Die Einführung der CAD/CAM-Software hyperMILL. Damit konnte das Unternehmen seine Effizienz deutlich steigern und seine Position als führender Spezialist für Kunststoffbearbeitung in den Niederlanden weiter ausbauen.
BKB Precision zählt heute zu den führenden Herstellern hochwertiger Kunststoffkomponenten – unter anderem für die Halbleiter-, Medizin-, Lebensmittel- und Chemiebranche. Das Unternehmen bearbeitet ausschließlich hochwertige Kunststoffe wie PEEK (Polyetheretherketon). Redes Hira, CAD/CAM-Programmierer bei BKB Precision, erklärt: „Häufig produzieren wir Bauteile, die sonst niemand herstellen kann. Wir sind auf die Zerspanung von Kunststoffen für die Hightech-Industrie spezialisiert. Das bedeutet in der Regel: komplexe Formen und enge Toleranzen. Seit der Inbetriebnahme unserer ersten 5-Achs-Maschine setzen wir auf hyperMILL."
„Seit über 20 Jahren ist hyperMILL prägend für unseren Produktionsprozess. Wir fertigen häufig Werkstücke, die niemand sonst herstellen kann und hyperMILL hat daran einen entscheidenden Anteil.“
Redes Hira, CAD/CAM programmeur bij BKB Precision
Die Investition in die erste 5-Achs-CNC-Maschine im Jahr 2004 markierte für BKB Precision den Einstieg in eine moderne Fertigung – und verlangte zugleich nach einem leistungsfähigen CAD/CAM-System, das die Anforderungen der 5-Achs-Bearbeitung erfüllt. „Wir haben mehrere CAM-Systeme verglichen, aber hyperMILL hat uns im Bereich der 5-Achs-Bearbeitung am meisten überzeugt“, erinnert sich Hira. BKB Precision gehörte damit zu den ersten Unternehmen in den Niederlanden, die hyperMILL für die 5-Achs-Bearbeitung einsetzten."
Hohe Prozesssicherheit
Die Einführung von hyperMILL hat bei BKB Precision zahlreiche positive Veränderungen angestoßen. „Seit zwanzig Jahren ist hyperMILL ein fester Bestandteil unserer Fertigung und spielt eine Schlüsselrolle“, so Hira. „Jeder einzelne Bearbeitungsschritt wird simuliert, auch nach jeder Werkzeugkontrolle. Das ist notwendig, da wir mit hochwertigen Materialien und Werkstücken arbeiten.“
Diese Sorgfalt ist entscheidend, denn immer mehr Kunden ersetzen Materialien wie Titan durch Kunststoffe wie PEEK, angetrieben durch die steigende Nachfrage nach leichten Konstruktionen. „PEEK macht etwa 80 Prozent der Kunststoffe aus, die wir auf unseren 5-Achs-Maschinen bearbeiten. Dieses Material ist sowohl leicht als auch formstabil und ist daher ideal für die von unseren Kunden geforderte hohe Präzision. H7-Passungen sind bei PEEK quasi Standard“, erläutert Hira.
Die hohen Materialkosten stellen eine der größten Herausforderungen bei der Bearbeitung von PEEK dar. BKB Precision fertigt unter anderem Spezialkomponenten für Wafer eines Halbleiterkunden – mit Materialkosten von bis zu 5.000 € pro Block. „Über die Hälfte eines solchen Blocks wird zerspant, und eine Serie kann bis zu 80 Stunden dauern. Hier darf nichts schiefgehen. Deshalb kontrollieren wir alle Werkzeuge alle 24 Stunden manuell und führen anschließend eine weitere Simulation durch“, erklärt Hira.
Innovative Funktionen für mehr Effizienz in der Programmierung
BKB nutzt regelmäßig die neuesten Entwicklungen in hyperMILL. Besonders hilfreich ist für das Team die PMI-Funktion (Product Manufacturing Information), die Maße und Toleranzen automatisch aus dem CAD-Modell übernimmt. „Das spart enorm viel Zeit, denn man muss nicht ständig zwischen Programmen wechseln“, so Hira.
Die sechs CAM-Programmierer bei BKB nutzen auch intensiv die Simulationsfunktionen von hyperMILL. In einem aktuellen Projekt wurden alle NC-Programme auf Leerwege während der Bearbeitung untersucht. „Wenn man pro Produkt zehn Minuten einsparen kann, ohne das Programm selbst zu ändern, ist das sehr interessant. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend."
Know-how aufbauen und absichern
Bei BKB Precision hat jede Bearbeitungsmaschine ein eigenes definiertes Werkzeugset – es wird weder untereinander getauscht noch werden baugleiche Werkzeuge verwendet. Das sorgt für Prozesssicherheit. Auch hyperMILL ist entsprechend strukturiert: jede Maschine hat ihre eigene Werkzeugdatenbank. So arbeiten die Programmierer stets mit den korrekten Werkzeugdaten und Fehler werden vermieden. „Inzwischen haben wir in hyperMILL eine umfangreiche Datenbank aufgebaut“, erklärt Hira. „Gerade bei Kunststoffen sind viele Parameter wie Vorschübe und Drehzahlen noch nicht vollständig standardisiert. Wir haben das Schritt für Schritt selbst entwickelt und in hyperMILL dokumentiert."
Synergien im Unternehmensverbund
Das in hyperMILL aufgebaute Wissen ist für BKB Precision von großem Wert. Es sichert nicht nur Know-how für kommende Generationen, sondern bringt auch Vorteile für Schwesterunternehmen. 2022 übernahm BKB Precision das Unternehmen ANKRO Kunststof Verspaning. Während sich BKB auf die Fräsbearbeitung konzentriert, liegt ANKROs Schwerpunkt auf Drehbearbeitungen in größeren Serien. „Seit der Übernahme bearbeiten wir ausschließlich Kunststoffe. Früher haben wir auch andere Materialien verarbeitet, aber unsere Stärke liegt ganz klar in der Kunststoffbearbeitung“, so William Groenenberg von ANKRO. Das Unternehmen beliefert unter anderem die Lebensmittel-, Schifffahrts-, Medizin-, Raumfahrt- und Automobilindustrie.
Bereits seit 2014 setzt ANKRO auf hyperMILL. „Das System war für unseren Maschinenpark die beste Wahl“, erklärt Groenenberg. „Zudem war OPEN MIND einer der wenigen Anbieter, die unsere Postprozessoren individuell schreiben konnten.“ Derzeit arbeiten BKB und ANKRO daran, ihre Synergien auszubauen – mit dem Ziel, ihre Kunststofffertigung untereinander kompatibel zu machen. Da beide mit hyperMILL arbeiten, lassen sich Wissen und Daten nahtlos austauschen. „Die Möglichkeit, Informationen zwischen den beiden Betrieben zu teilen, steigert unsere Gesamteffizienz. Künftig können wir Produktionskapazitäten flexibel verteilen und uns gegenseitig bei der Arbeitsvorbereitung und Programmierung unterstützen. hyperMILL spielt dabei eine Schlüsselrolle“, so Groenenberg.