OPEN MIND

Montanstahl GmbH | Schwerte, Deutschland

Durch die intelligente Verschmelzung von CAD, CAM und weiteren Technologien bietet hyperMILL ideale Voraus­setzungen für viele Anwendungs­fälle in der Fertigung. Das integrierte hyperMILL CAD bietet dabei dem Anwender alle wichtigen Funktionalitäten etwa für die 2D- und 3D-Konstruktion von Werk­zeugen. Bei der Montanstahl GmbH in Schwerte sorgt die Prozess­automatisierung mit Schwerpunkt CAD für eine Zeit­einsparung von fast 90 Prozent – und das schon ab Eingang der Kunden­zeichnung. Entstanden ist diese Prozess­automatisierung in enger Zusammen­arbeit der Montanstahl-Mitarbeiter mit den Automatisierungs-Experten von OPEN MIND.

Das Presswerk in Schwerte besteht schon seit 1957. Seit Mitte 2021 gehört es zur Schweizer Montanstahl AG, einem leistungs­starken, familien­geführten Produktions- und Service­unternehmen für hoch­wertige Spezial­profile aus Stahl und Edelstahl. Dessen kaufmännischer Geschäftsführer Michael Stumm erklärt: „Das Warmstrang­pressen ist für uns eine ideale Ergänzung, um die wachsende Nachfrage nach kunden­spezifischen Produkten in kleinen Mengen und mit komplexen Geometrien noch besser bedienen zu können. Der Herstellungs­prozess eines solchen Stahl­profils erfordert eine hohe technische Expertise, die bei unserem Tochter­unternehmen Montanstahl GmbH in Schwerte reichlich vorhanden ist.“

 – Warmstrangpressen ist ein Fertigungs&shy;prozess zum Formen von Spezial&shy;profilen mit einem konstanten Quer&shy;schnitt. Die Montanstahl GmbH fertigt auf diese Weise Voll- und Hohl&shy;profile mit komplexen Geometrien<br /><em>Bild: Montanstahl</em>

Warmstrangpressen ist ein Fertigungs­prozess zum Formen von Spezial­profilen mit einem konstanten Quer­schnitt. Die Montanstahl GmbH fertigt auf diese Weise Voll- und Hohl­profile mit komplexen Geometrien
Bild: Montanstahl

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„Früher benötigte der Programmierer für die Konstruktion eines Druckrings bis zu acht Stunden. Mit hyperMILL Automation Center erfolgt das automatisch und wir sind in der Spitze bei gut einer Stunde“.

Detlef Weichmann, Konstruktionsleiter Montanstahl GmbH

Für die wirtschaftliche Produktion ist neben dem Knowhow der Mitarbeiter auch modernes Equipment erforderlich – vor allem im Werkzeugbau. Hier ist die Montanstahl GmbH mit zwei HSC-Horizontal-Bearbeitungszentren sowie zwei Vertikal-Fräsmaschinen zur drei- und fünfachsigen Bearbeitung gut gerüstet. Auch im Bereich der Konstruktion und NC-Programmierung ist das Unternehmen inzwischen perfekt aufgestellt.

Das war nicht immer so. „Bis vor drei Jahren hatten wir vier verschiedene Systeme für die CAD/CAM-Programmierung“, erklärt der ehemalige Werksleiter Meinolf Wortmann, der jetzt als technischer Berater tätig ist. „Mit diesen inhomogenen Softwarelösungen mussten wir zunächst die 2D-Zeichnungen unserer Kunden für die Werkzeuge aufbereiten. Anschließend konstruierten wir die Matrizen mit ihren 3D-Einlaufgeometrien sowie die weiteren Werkzeugkomponenten. Auf Basis dieser Zeichnungen wurden die jeweiligen NC-Programme für die Fräsbearbeitung erzeugt. Das war ein enormer manueller Aufwand, begleitet von Problemen mit den Datenschnittstellen, Datenbank und teilweise mit dem Support der verschiedenen Softwarelieferanten.“ 

 – Um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, investierte Montanstahl unter anderem in HSC-Bearbeitungs&shy;zentren, auf denen die erforderlichen Werkzeuge bearbeitet werden.

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, investierte Montanstahl unter anderem in HSC-Bearbeitungs­zentren, auf denen die erforderlichen Werkzeuge bearbeitet werden.

Konstruktionsleiter und Programmierer Detlef Weichmann ergänzt: „Deshalb wollten wir ein einheitliches System, das sowohl 2D- als auch 3D-CAD sowie ein NC-Programmier­system umfasst. Es sollte zudem die aktuell effizientesten Konstruktions- und Bearbeitungs­strategien unterstützen. Wichtig ist für uns die Funktion der Freiform­flächen.“ Bei der Suche nach einem passenden CAD/CAM-System wurden die Verantwortlichen auf hyperMILL von OPEN MIND aufmerksam. Nach den ersten Gesprächen mit Uwe Braunsdorf, dem zuständigen Technischen Gebiets­vertriebsleiter, und einigen Programmier- und Fräs­tests war klar, dass hyperMILL die Anforderungen hinsichtlich der CAD- und CAM-Fähigkeiten komplett erfüllt. Auch rückblickend bezeichnet Detlef Weichmann die Kaufentscheidung als Volltreffer: „Die Umstellung von den vorherigen Systemen auf hyperMILL lief absolut problemlos. Dank der Vor-Ort-Unterstützung der OPEN MIND Spezialisten kamen wir sehr schnell voran, so dass wir schon bald von unserer neuen Software in der Konstruktion und NC-Programmierung profitierten.“

 – CAD/CAM-Programmierer Detlef Weichmann: „<em>hyper</em>MILL ermöglicht uns neben einer effizienten NC-Programmierung, auch die Automatisierung unserer komplexen Prozesse – von der Konstruktion bis hin zum fertigen Press&shy;werkzeug. Wir konnten durch diese Automatisierung die Konstruktions&shy;zeit auf bis zu ein Achtel minimieren. So sind wir in der Lage, flexibel und mit kurzen Antwort&shy;zeiten auf Kunden&shy;wünsche zu reagieren.“

CAD/CAM-Programmierer Detlef Weichmann: „hyperMILL ermöglicht uns neben einer effizienten NC-Programmierung, auch die Automatisierung unserer komplexen Prozesse – von der Konstruktion bis hin zum fertigen Press­werkzeug. Wir konnten durch diese Automatisierung die Konstruktions­zeit auf bis zu ein Achtel minimieren. So sind wir in der Lage, flexibel und mit kurzen Antwort­zeiten auf Kunden­wünsche zu reagieren.“

Alles aus einer Hand: hyperMILL ist eine modulare CAD/CAM-Komplett­lösung, die modernste CAM-Technologien auf der eigenen CAD-Plattform bereitstellt. Die hyperMILL-Automatisierungs­lösungen zählen weltweit zu den fortschritt­lichsten.

Fokus Automatisierung

Uwe Braunsdorf erkannte früh ein weiteres Verbesserungspotential: „Ich war davon überzeugt, dass sich die Prozesse bei Montanstahl vom Eingang der Kunden­zeichnung bis hin zum fertigen Werk­zeug mit Hilfe des hyperMILL AUTOMATION Centers automatisieren und erheblich beschleunigen lassen. Dafür sprachen die eher kleinen Stück­zahlen, die große Varianten­vielfalt und die immer ähnlichen Konstruktions­abläufe.“
Mit seiner Idee konnte er Meinolf Wortmann, damals auch für Entwicklungs­belange verantwortlich, überzeugen und übergab dann das Projekt an die Automatisierungs-Experten von OPEN MIND. Hagen Rühlich, Senior Projekt­manager beim CAD/CAM-Entwickler, übernahm die Koordination: „Die Automatisierung bei Montanstahl war für uns ein besonderes Projekt. In der Regel sind wir damit befasst, mit dem hyperMILL AUTOMATION Center die CAM-Programmierung für Zerspanungs­maschinen zu automatisieren. Hier hatten wir eine viel umfassendere Aufgabe zu realisieren: Die Entwicklung einer vollständigen Prozess­lösung, mit einem hohen Automatisierungs­grad in der 3D-Konstruktion.“

Prozesse verstehen, automatisieren, Durchlaufzeiten verkürzen

„Zunächst ging es darum, die Abläufe im Werkzeugbau bei Montanstahl zu verstehen“, erklärt Hagen Rühlich. „Der Werkzeug­bau ist ein komplexer Prozess, so musste das Knowhow der Mitarbeiter, z.B. in Bezug auf den Einfluss thermischer und mechanischer Aspekte auf die Werkzeug­geometrie unbedingt in die Prozess­lösung einfließen.“
Montanstahl ist auf die Herstellung von Sonderprofilen spezialisiert. Kunden wenden sich mit individuellen Anforderungen an Material­eigenschaften und Profilgeometrie an das Unternehmen – oft mit einer 2D-Zeichnung.

 – Sie stehen stellvertretend für eine gelungene Zusammenarbeit von Montanstahl und OPEN&nbsp;MIND: (von links nach rechts) CAD/CAM-Programmierer Detlef&nbsp;Weichmann, OPEN&nbsp;MIND Projektkoordinator Hagen&nbsp;Rühlich und der technische Berater Meinolf&nbsp;Wortmann.

Sie stehen stellvertretend für eine gelungene Zusammenarbeit von Montanstahl und OPEN MIND: (von links nach rechts) CAD/CAM-Programmierer Detlef Weichmann, OPEN MIND Projektkoordinator Hagen Rühlich und der technische Berater Meinolf Wortmann.

Je nach Profilgeometrie und Werkstoff unterscheiden sich die Werk­zeuge, insbesondere die Matrizen, die entscheidend für die Form­gebung verantwortlich sind. Besonders wichtig für den optimalen Fluss des Stahls ist ihre komplexe Einlauf­geometrie. Auch die weiteren druck­aufnehmende Werkzeug­komponenten wie Untersätze, Spezial­hinterteile etc. müssen individuell angepasst werden.
Einen wesentlichen Part bei der Suche nach einer optimalen Prozess­lösung übernahm Anwendungs­techniker Alexander Fischer aus dem Automatisierungs­team von Martin Hermann, Automation Technology Manager bei OPEN MIND. Gemeinsam mit den beiden Montanstahl CAD/CAM-Anwendern Detlef Weichmann und Helmut Wecke bildeten sie ein Team, das Schritt für Schritt alle wieder­kehrenden Abläufe automatisierte.
Im Hintergrund wirkten Experten aus anderen OPEN MIND Abteilungen mit, Rühlich hebt hervor: "Da wir unsere Software vollständig selbst entwickeln, können wir flexibel weitere Experten in Projekte einbinden und sehr schnell auf neue oder geänderte Anforderungen reagieren."

Über ein Jahr kamen Alexander Fischer und Martin Hermann immer wieder nach Schwerte. Vor Ort stimmten sie sich direkt mit den Werkzeug­experten von Montanstahl ab und besprachen Feedback zu Zwischen­ständen und Anforderungen. Die Prozess­lösung wurde schritt­weise erweitert, indem die Anforderungen direkt in hyperMILL AUTOMATION Center-Skripte umgesetzt wurden. Montanstahl-Programmierer Weichmann ist von der Zusammen­arbeit begeistert: „Das Engagement der beiden OPEN MIND Kollegen war so ansteckend, dass es auch uns stark motivierte. Dank des schritt­weisen Vorgehens und unseres kontinuier­lichen Feedbacks profitierten wir sofort von der Automatisierung – ohne auf den Projekt­abschluss warten zu müssen. Vom ersten Tag an konnten wir Teil­bereiche nutzen und hatten weniger manuellen Aufwand, bis die Automatisierung komplett war.“

Konstruktionszeit auf bis zu ein Achtel der Zeit reduziert

Heute kann Montanstahl nach Eingang der Kundenzeichnung und der wichtigsten Rahmen­daten die Kalkulation und Angebots­zeichnung nahezu auf Knopf­druck erstellen. Auch die Konstruktion der Matrize samt Einlauf­kontur und des Untersatzes erfolgt auf Basis einer 2D-Zeichnung weitgehend automatisiert. Weitere notwendige Werkzeug­komponenten wie etwa Druck­ringe werden ebenfalls automatisch konstruiert. Dazu entwickelte das Team eine Farb­codierung. Das bedeutet, die Einlauf­geometrie wird in Sektionen unterteilt, wobei Höhen, Schrägen, Radien und anderen Merkmalen verschiedene Farben zugewiesen werden. „Das eingefärbte Bauteil wird anschließend weiteren Automatisierungs­schritten übergeben“, erklärt Detlef Weichmann. „Konstruktions­befehle werden entsprechend der Farb­codierung automatisch ausgeführt, so dass am Ende die Matrize und alle weiteren Werkzeug­komponenten komplett in 3D-konstruiert sind.“

Früher benötigte der Programmierer bis zu acht Stunden für ein solches Werkzeug. „Heute sind wir im besten Falle und in der Spitze bei gut einer Stunde“, freut sich Weichmann. „Das spart uns nicht nur viel Zeit, es macht uns auch sehr flexibel. Zum Beispiel bei Änderungs­wünschen des Kunden. Dann ändere ich einfach das Bauteil im 2D-CAD entsprechend ab, passe meine Farb­struktur an und lasse die Automatisierung nochmal durchlaufen. Dies im 3D-CAD manuell zu ändern, würde viel länger dauern. So haben wir uns einen wichtigen Wettbewerbs­vorteil verschafft“
„Die automatisierte NC-Programmierung haben wir in einer zweiten Phase geplant, da bei uns das Einspar­potential bei der 2D- bzw. 3D-Konstruktion deutlich größer ist“, argumentiert Weichmann. „Wir nutzen zum Erstellen des Fräs­programms bereits die Feature-Makro-Technologie, so dass wir für diesen letzten Schritt nicht länger als 20 Minuten brauchen. Aber natürlich werden wir auch diesen noch komplett automatisieren.“

Erfolgreicher Knowhow-Transfer

Während der Realisierung des Projektes wurde Knowhow zur CAD/CAM Automatisierung auf die Montanstahl Mitarbeiter weitergegeben. Die hyperMILL-Automatisierungstechnologie ist eine sogenannte No-Code-Lösung und erfordert daher keinerlei Software-Programmier­kenntnisse. Durch eine Vielzahl von praxis­orientierten Bausteinen können CAD/CAM-Anwender selbst sehr schnell und flexibel eigene Automatisierungen vornehmen. „Einfachere Automatisierungen, zum Beispiel für die unterstützenden Werkzeug­komponenten wie Druckringe, haben wir schon selbst geschrieben", bestätigt Detlef Weichmann. „Bei komplexen Aufgaben können wir uns auf die Unter­stützung der Spezialisten von OPEN MIND verlassen, mit denen wir nach wie vor in engem Austausch stehen.“

www.montanstahl.com

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